Week End – Weekend

Statt einer stringenten Erzählung besteht Week End aus Sequenzen, die durch ihre Diskontinuität den Zuschauer irritieren. Bild und Ton überlagern sich zeitweilig, es entsteht eine bunte, oft surreale Collage.
In einer Sequenz gerät das Paar Corinne und Roland in einen chaotischen Verkehrsstau, gefilmt als „travelling“, eine Parodie der Konsumgesellschaft, die in Barbarei und Kannibalismus enden wird. Das Roadmovie gerät zur Dystopie.

Einen Gegenentwurf in diesem Untergangsszenario bilden unvermittelt auftauchende Figuren aus Alice im Wunderland, die romantische Dichterin Emily Brontë und der Sozialrevolutionär Saint-Just. Und auf einem Bauernhof wird eine Klaviersonate von Mozart gespielt.

Week End wurde Ende Dezember 1967 fertiggestellt, am Vorabend des Revolutionsjahrs 1968. Er markiert das Ende von Godards erster Schaffensperiode als Regisseur. Und auch das Ende unserer mit dem Erzählkino vertrauten Sehgewohnheiten.

Frankreich, Italien 1967 / Regie: Jean-Luc Godard / 99 min / Mireille Darc, Jean Yanne, Jean-Pierre Kalfon, Jean-Pierre Léaud, Jean Eustache / franz. Original mit deutschen Untertiteln / FSK: 18.

Einführung: Peter Reif

Die Veranstaltung ist beendet.

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Datum

18 Okt 2023
Abgelaufen!

Uhrzeit

20:00
Kategorie

Standort

Karlstor-Kino
Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg

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