Heike Pillemann

Wenn man über die Arbeiten von Heike Pillemann spricht, bedeutet das, dass man über Linie und Zeichnung sprechen muss, denn über Linie setzt sie fast ausschließlich um, was sie formulieren möchte.
Selbst wenn sie sich nicht zeichnerisch mit Stift, Kreide, Kohle oder Ritzwerkzeugen artikuliert, sondern in Malerei, bestimmen zeichnerische Elemente die Bildkomposition. Einerseits bekommen die Figuren ihre Gestalt durch lineare Konturierung, andererseits entstehen durch die Art wie Heike Pillemann Farbflächen aneinanderstoßen lässt, auch lineare Strukturen. Die Linien in Zeichnungen wie in der Malerei sind knapp, verkürzt, wie roh oder provisorisch und dennoch völlig stimmig, richtig und absolut sicher.
Die Künstlerin ist eine große neugierige Beobachterin. Sie sieht Dinge, Menschen, Situationen an denen die meisten von uns achtlos vorübereilen. Anscheinend Nebensächliches, Kleines, Alltägliches interessiert sie und wird für sie zum Anlass, es künstlerisch-bildnerisch umzuformen.
Es findet sich eine Menge Konkretes in Heike Pillemanns Werken, aus dem sich Geschichten phantasieren lassen – ohne sicher sein zu können, ob es nicht eine andere, bessere, genauere Geschichte gibt und ob die Geschichte von heute, morgen nicht ganz anders geht.
Immer wieder begegnet man in den Bildern von Heike Pillemann verstörenden Elementen, die sich nicht in den anscheinend einfach, erzählerischen Duktus einpassen wollen.

03.12.2022 – 30.01.2023

Die Veranstaltung ist beendet.

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