Getting Lost
Verloren gehen, sich verlieren – im Internet, in einer Geschichte, in einem Gespräch, in einem Spiel, in Formen und Farben. Monika Maier-Speicher und Silke Prottung haben sich auf dieses spartenübergreifende Experiment eingelassen. Auch in Bildern und Objekten kann man sich verlieren, sich verirren, aber auch wiederfinden. Walter Benjamin zufolge bedeutet, sich verirrt zu haben, völlig gegenwärtig zu sein. Und völlig gegenwärtig zu sein, heißt, es auszuhalten im Ungewissen und Unergründlichen. Und es heißt, unbekannte Wege zu finden und Neues zu entdecken.Monika Maier-Speicher und Silke Prottung entwickelten im engen Austausch ihrer Werke über die gewohnten Pfade hinaus neue und überraschende Werke, die die gegenseitige Beeinflussung, ja Befruchtung, sichtbar machen.
Silke Prottung ist Schmuckdesignerin. Sie setzt sich in ihrer Stickerei mit dem Thema des menschlichen Verlorenseins auseinander. Verschlungene Wege, Verknotungen, Verbindungen und Ausläufer sind Spiegel des Lebens: mal verspielt und umherschweifend, mal ernst und zielgerichtet. Ihre Werke sind während eines Arbeitsaufenthaltes im Tessin und einer zwei monatigen Europareise entstanden.
Monika Maier-Speichers Bilder leben von Erfahrungen und Erinnerungen an Reisen und extreme Landschaften. Der spielerische Umgang mit Pinsel und Farbe lässt zunächst Abstraktes entstehen, das je nach Formwillen der Künstlerin konkretisiert werden kann, aber nicht muss.
