Frau Reichspräsident. Louise Ebert 1873-1955
In rund 70 Bildern zeichnet die Ausstellung das Leben von Louise Ebert nach. Mit der Wahl ihres Mannes Friedrich Ebert zum ersten deutschen Reichspräsidenten am 11. Februar 1919 wurde Louise Ebert „Frau Reichspräsident“. Sie war die erste Ehefrau eines demokratisch gewählten Staatsoberhauptes in Deutschland und kann damit als erste republikanische First Lady bezeichnet werden. Mit ihrem zurückhaltenden Auftreten etablierte Louise Ebert als Frau eines demokratischen Staatsmannes einen eigenen Stil, der prägend werden sollte.
Die Verfassung der Weimarer Republik wies der Frau des Reichspräsidenten keine offizielle Funktion zu. So blieb es Louise Ebert überlassen, wie sie ihre Rolle ausfüllte. Sie verfügte weder über einen persönlichen Berater noch über ein offizielles Büro. Sie zeigte sich nur bei wenigen Anlässen in der Öffentlichkeit und beschränkte sich auf die Unterstützung einiger karitativer Einrichtungen. Dennoch gelang es ihr, in der Präsidialzeit von Friedrich Ebert breite Anerkennung und Respekt zu erlangen. Bis zu seinem Tod 1925 war Louise Ebert die starke Stütze ihres Mannes.
Nach diesem tiefen Einschnitt zog Louise Ebert sich weitgehend ins Private zurück, engagierte sich aber nach wie vor für wohltätige Zwecke und wurde Teil der demokratischen Erinnerungskultur.