CC-Celebrities
Mit CC-Celebrities bietet die Tanzbiennale eine Plattform für aufstrebende Choreograf*innen, die ihre Projekte im Rahmen einer Residenz im Choreographischen Centrum Heidelberg realisieren konnten. Gezeigt werden kurze und intensive Werke, die sich durch eine klare und persönliche, kompromisslose Sprache auszeichnen. Neben der Präsentation der Arbeiten, lädt der Abend zu einem anschließenden Dialog mit den Choreograf*innen ein. Ein gemeinsamer Austausch, Nach-Denken wie Nach-Fühlen und die Förderung junger Tanzkünstler*innen stehen im Vordergrund dieses Formates im zehnten Jahr des Bestehens des Choreographischen Centrums mit Arbeiten von Loïc Perela, Seung Hwan Lee und Mirko Guido.
»Solo« von Loïc Perela
In »Solo« kreiert Perela kleine Teile von Geschichten, die in der Schwebe bleiben, damit sich das Publikum ihr Ende vorstellen kann. Er entwickelt Klanglandschaften mit seiner Stimme und seinem Körper. Er kennt nur diesen Moment. Er ist auf der Suche nach den Stimmen und den Geschichten, die ihn möglicherweise ausmachen. Auf welche Weise konstruieren wir Geschichten, halten sie aufrecht, glauben wir an sie oder ignorieren sie? Wie prägen sie uns? Wie prägen sie die Art und Weise, wie wir andere betrachten? Geschichte, Politik, soziale Normen und Erwartungen stehen neben kreativen Unbekannten und Schweigenden, die zum Nachdenken anregen.
Loïc Perela ist ein Choreograf, der in Portugal lebt. Als Tänzer hat er bei IT Dansa in Barcelona, Donlon Dance Company in Saarbrücken und Scapino Ballet in Rotterdam gearbeitet. Aus dem Bedürfnis heraus, einen breiteren künstlerischen Rahmen zu schaffen, begann er, seine eigenen Choreografien zu entwickeln.
»12.09.2017« von Seung Hwan Lee
Die Landschaft, wenn man einen emotionalen Wendepunkt voller Staunen und Einsamkeit erreicht, öffnet einen leeren Raum und schafft ein Gefühl des Gefangenseins. Der Geisteszustand ist eine »unbewohnte Insel«, auf der die Gedanken die eigene Identität und den Kern des Lebens in Frage stellen. Das Stück »12.09.2017« markiert den Zeitpunkt, an dem der Performer und Choreograf Seung Hwan Lee in eine emotionale Krise gerät und diese durch ein Tanz-Solo reflektiert. Die Aufführung zeigt ein intimes und verletzliches Porträt eines Moments, der nicht nur für eine einzelne Person, sondern für alle von Bedeutung sein könnte.
Seung Hwan Lee wurde an der Kaywon Highschool of Arts und bei K-arts in Seoul (Korea) ausgebildet. Neben seiner Karriere als Tänzer u. a. bei der EDx2 Dance Company choreografiert er seit 2011 seine eigenen Werke.
»The shortest interval« von Mirko Guido
Auf der leeren Bühne, wie in einen Grenzort eingetaucht, erforscht der Performer die Zwischenräume zwischen Körper, Stimme, Text und der Abwesenheit einer imaginären Landschaft. In dieser Umgebung von Rhythmen, Texturen und Gesten verwandelt sich der Raum in eine faszinierende Evolution von Kontinuitäten und Schlupf. Die eigens für die TanzBiennale in Heidelberg kreierte Solo-Performance geht auf das Projekt »All That Remains« zurück, das im April 2023 im Bora Bora – Dance and Visual Theatre in Aarhus, Dänemark, uraufgeführt wird.
Mirko Guido ist ein Choreograf und Tänzer, der sich zwischen Theater und alternativen Kontexten bewegt und Tanz, Stimme, Text, Video und partizipative Methoden einsetzt. Seit 2022 ist er ein Artist in Residence bei Bora Bora – Dance and Visual Theatre, in Aarhus, Dänemark.