Hendrik und Willy sind auf ihrem gemeinsamen Schleppkahn unterwegs und sehnen sich beide nach
einem sesshaften Familienleben. Eines Abends beobachten sie eine junge Frau, die sich vermeintlich
von einer Brücke stürzen will. Sie eilen zu Hilfe, müssen aber feststellen, dass Anna nur ein
ungeliebtes Erinnerungsstück in den Fluss werfen wollte. Sie schließt sich den beiden Männern an
und fährt als Passagierin mit nach Berlin. Die Freunde verlieben sich beide in sie und einigen sich
darauf, dass derjenige, der ihr Herz gewinnt, dem anderen seine Anteile am Schiff überlässt.
UNTER DEN BRÜCKEN gehört neben ROMANZE IN MOLL (1943) und GROSSE FREIHEIT NR. 7
(1943/44) zu den drei Filmen, die den internationalen Ruf Helmut Käutners als Regisseur des
poetischen Realismus’ festigten. Von Mai bis Oktober 1944 an Originalschauplätzen auf der Havel um
Berlin gedreht, wurde der Film zum Zeitzeugen der letzten Kriegsmonate. Immer wieder mussten
neue Drehorte gesucht werden, weil die alten durch Bomben zerstört wurden. UNTER DEN
BRÜCKEN gelangte erst 1950 in die Kinos. Die poetische Liebesgeschichte passte nicht in die Zeit
der Durchhaltefilme und wird oft als „desertierter Film“ bezeichnet.
„Eine kleine alltägliche Geschichte mit Poesie, Realismus, viel Atmosphäre und einem Schuss Humor,
unprätentiös und präzise inszeniert. In den letzten Tagen des Dritten Reichs unter primitiven
Bedingungen entstanden, die sensible Kamera macht aus der Not eine Tugend und lässt die karge
Landschaft eine tragende Rolle spielen.“ (Lexikon des internationalen Films)
Deutschland 1944/45 / Regie: Helmut Käutner / 100 min / Hannelore Schroth, Carl Raddatz, Gustav
Knuth, Hildegard Knef / dt. Originalfassung / FSK: 12.