„Tiefe Wehmut, Leichenklage, Jammergeächz und grabverlangende Sehnsucht.“ Solche Seelenlagen brachte der Musiktheoretiker Christian Friedrich Daniel Schubart im 18. Jahrhundert mit der Tonart f-Moll in Verbindung. Schaghajegh Nosrati, die in Bochum als Tochter iranischer Eltern geborene Pianistin, stellt gleich drei in f-Moll komponierte Meisterwerke nebeneinander. Jedes von ihnen gibt sich ausgesprochen „passioniert“, wie es Beethovens Verleger mit Blick auf dessen Opus 57 proklamierte. Brahms‘ groß dimensionierte Sonate vom Herbst 1853 nimmt auf vielfache Weise auf Beethoven Bezug, besonders deutlich auf den langsamen Satz aus dessen „Pathétique“. Dabei ist der ganz eigene Tonfall des 20-Jährigen am kraftvoll-klangsatten Klavierstil längst unverkennbar.