Drei mit dem Tanz assoziierte Orchesterwerke aus der Feder von Maurice Ravel stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung. Die zunächst für Klavier komponierte enigmatische Pavane pour une infante défunte stammt noch aus Ravels Studienzeit; sie steht in krassem Gegensatz zum unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs komponierten „Poème choréographique“ La Valse, in dem die walzerselige alte Welt nach und nach im Chaos versinkt. Und natürlich darf in dieser Reihe der berühmte Boléro nicht fehlen, den Ravel selbst mit trockenem Humor als „Orchesterstück ohne Musik“ bezeichnet hat.
Zwei Enthusiasten der Musik tauchen mit dem Publikum tief in die jeweiligen Werke ein: Marcus Imbsweiler ist Schriftsteller und Musikwissenschaftler; Timo Jouko Herrmann komponiert, spielt Geige und ist Gastdirigent der Heidelberger Sinfoniker. Die Gespräche der ersten zwanzig Musical Sundays veröffentlichten sie in ihrem gemeinsamen Buch Beziehungszauber. Klassische Meisterwerke unter der Lupe (2024).