Bei M. Klein, Kunsthändler in Paris 1942, laufen die Geschäfte gut. Um Verhaftung und Deportation zu
meiden, müssen Juden in der Stadt schleunigst ihr Hab und Gut in Geld umwandeln und fliehen. Man
kann also günstige Schnäppchen machen! Zynisch? Gewiss. Aber so ist halt die Marktlage! Doch
dann gerät Klein selbst ins Visier: Sein Name steht in der Abonnentenliste einer jüdischen Zeitung, die
die Besatzer als Jagdliste nutzen. Plötzlich muss er beweisen, dass er nicht einer von denen ist, auf
deren Not er sein Geschäft gebaut hat. In Joseph Loseys kafkaesker Parabel – der Regisseur einst
selbst ein Verfolgter der McCarthy-Ära – verkörpert Alain Delon den skrupellosen Geschäftsmann M.
Klein mit eiskalter Präzision.
Einführung: Ferhat Neptun
Frankreich, Italien 1976 / Regie: Joseph Losey / 122 min / Alain Delon, Jeanne Moreau, Massimo
Girotti, Gérard Jugnot, Roland Bertin u.a. / frz. Original mit deutschen Untertiteln / FSK: 12.