Das hochaktuelle, berührende Kinder- und Jugendfilm-Projekt zum Thema „illegale Einwanderung“ erzählt die Geschichte der elfjährigen Ama, die solange sie denken kann, in den Niederlanden lebt. Sie ist passionierte Schwimmerin und verbringt mit ihrem besten Freund jede freie Minute im Schwimmbad, um für die anstehenden Meisterschaften zu trainieren. Ama fühlt sich heimisch in Rotterdam, doch seit der Asylantrag ihrer senegalesischen Eltern abgelehnt wurde, lebt die vierköpfige Familie in der Illegalität. Als Amas Mutter und ihr kleiner Bruder festgesetzt werden, kann sich Ama verstecken. Auf der Suche nach ihrem Vater irrt Ama alleine durch Rotterdam – bis sie unerwartete Unterstüzung durch ihr persönliches „Totem“ bekommt: Im Senegal wird jedem Menschen ein Tier zugewiesen, welches einem Kraft und Mut gibt. Amas Totem ist ein Stachelschwein, das sie von nun an auf Schritt und Tritt begleitet.
In einer Zeit, in der Menschen aus anderen Ländern häufig mit Skepsis begegnet wird und in der krude Grusel-Begriffe wie „Remigration“ salonfähig gemacht werden sollen, ist ein Film wie „Mein Totemtier und ich“ geradezu ein Lichtblick im gesellschaftlichen Dunkel. Die Geschichte der 11-jährigen Ama, die eigentlich in Rotterdam, in Wirklichkeit aber nirgendwo zuhause ist, ist Mutmach-Kino in bester Kinderfilm-Tradition.
Regie: Sander Burger, NL/LX/DE 2022, 96 Min., FSK: 6 Jahre