Am Samstag, den 13. September, eröffnet das Taeter-Theater seine 39. Spielzeit mit einer Lesung aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Dieses Buch, das in den Dreißigerjahren in der größtmöglichen Auflage erschienen ist, aber kaum gelesen wurde, entstand in der Festungshaftanstalt Landsberg, wo Hitler nach dem sogenannten `Hitlerputsch in München` einsaß und Zeit und Muße fand, an so ein Werk heranzugehen: „…das von vielen gefordert und von mir selbst als zweckmäßig für die Bewegung empfunden wurde…“, wie er im Vorwort schreibt. Graczol wird versuchen, die Ursachen für die heute, 80 Jahre nach Hitlers Tod, um sich greifende Hitlerei: Eroberungsoperationen, gnadenlose Zerstörungsaktionen mit tausenden Toten, Aushöhlung der Demokratie, Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit usf. mit den Worten Hitlers aufzuzeigen. Denn, wie Brecht in seinem Stück „Der aufhaltsame Aufstieg des Aturo Ui“ formulierte: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“.