Lisa Fittko war nicht nur Fluchthelferin des Philosophen Walter Benjamin, den sie über die Pyrenäen führte. Als Kommunistin, Jüdin und Widerstandskämpferin musste sie schon mit 24 Jahren ins Exil gehen, zunächst nach Prag und von dort nach Basel, Amsterdam und Paris. 1940 wurde sie in Frankreich „als feindliche Ausländerin“ im berüchtigten Lager Gurs interniert, bis ihr die Flucht nach Marseille gelang. Dort traf sie auf Varian Fry und das Emergency Rescue Committee, das organisierte Fluchthilfe betrieb. An den Hilfsaktionen – vor allem für Künstler, Politiker und Intellektuelle – hatten Lisa und ihr Ehemann Hans Fittko maßgeblichen Anteil und gerieten dabei selbst oft in Lebensgefahr. Die Schriftstellerin Eva Weissweiler hat nun die erste Biographie dieser bemerkenswerten Frau verfasst, die sie im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vorstellen wird. Da die Veranstaltung in Kooperation mit der Französischen Woche Heidelberg stattfindet, wird Eva Weissweiler insbesondere die Zeit Lisa Fittkos in Frankreich in den Mittelpunkt rücken. Der Eintritt ist frei.