Gegen den Dokumentarfilm »Zeit des Schweigens und der Dunkelheit“ hatte Leni Riefenstahl geklagt. Denn darin spürte Nina Gladitz dem Schicksal von Sinti und Roma nach, die »Hitlers Lieblingsregisseurin“ aus dem Konzentrationslager Maxglan heraus als Komparsen für »Tiefland“ engagiert hatte. Der Spielfilm wurde ab 1940 gedreht und von den Nazis finanziert. Sinti und Roma, die darin Spanier darstellen mussten, wurden strengstens bewacht, schlecht behandelt und natürlich nicht bezahlt. Viele von ihnen wurden später im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Die Nazi-Regisseurin, die sich selbst die Hauptrolle gab, bestritt später vehement, dass sie die Sinti und Roma persönlich im KZ ausgewählt habe. Obwohl das Landgericht Freiburg Nina Gladitz in drei von vier Punkten Recht gab, verschwand der Film jahrelang »im Giftschrank“ des WDR. Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma zeigt den Film am Sonntag, 27. Oktober, um 11 Uhr in einer Matinee im Kino Gloria in der Heidelberger Hauptstraße. Umrahmt wird die Vorführung von einem Gespräch mit der Grimme-Preisträgerin und früheren WDR-Redakteurin Sabine Rollberg. Der Eintritt ist frei.