Als Urform des Kinos hat das Wanderkino gemeinsam mit der Theaterwanderbühne die Film- und Kinogeschichte komplett durchdrungen und feiert mit ihrer resilienten Aufführungspraxis seit der Pandemie ihr Comeback. Die Wanderbühne inspirierte auch als Filmmotiv zahlreiche Filmklassiker wie eines der berühmten Werke Fellinis: „La Strada – Das Lied der Straße“.
Die naiv-kindliche Gelsomina (Giulietta Masina) wird von ihrer Mutter an den grobschlächtigen Schausteller Zampanò (Anthony Quinn) verkauft. Von nun an auf Tournee mit dem Kettensprenger in seinem abenteuerlichen Motorrad-Theaterkarren beginnt ihre vorsichtige Annäherung in einem vom Krieg und Armut gezeichneten Italien. Das herzzerreißende Melodram, geprägt durch das tragisch-clowneske Spiel von Fellinis Ehefrau Giulietta Masina, bedeutete den internationalen Durchbruch des Regisseurs, für das er 1954 in Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde.
Als Einführung liest Morticia Zschiesche aus ihrem neuen Buch „Kino macht mobil“ (Schüren 2024) und wirft einen neuen Blick das Wanderkino ebenso wie auf „La Strada“ als einen der wichtigsten „Wanderbühnenfilme“, der mit seinem „Zampanò“ sogar die deutsche Sprache prägte.
Mit Lesung (30 min) von Dr. Morticia Zschiesche (Autorin, Film- und Sozialwissenschaftlerin)
Italien 1954 / Regie: Federico Fellini / 104 min / Giulietta Masina, Anthony Quinn, Richard Basehart / ital. Original mit deutschen Untertiteln / FSK: 16.