Die Politiklandschaft Frankreichs ist nach den beiden richtungsweisenden Wahlen in drei Blöcke geteilt: das links-grüne Bündnis als überraschender Wahlsieger, die Rechte um das Rassemblement National mit weiterem Zuwachs auch bei hoher Wahlbeteiligung, und die Liberalen um Macron, die ihre Mehrheit verloren haben. Die veränderten Machtverhältnisse stellen das Land vor neue Herausforderungen. Über die Fähigkeit dieser drei Blöcke, eine Regierungskoalition zu bilden, besteht große Unsicherheit, und möglicherweise wird sich der politische Raum insgesamt neu konfigurieren.
Auf all diese Elemente kommt Julien Audemard in seiner Analyse der Wahlergebnisse auf nationaler und lokaler Ebene zurück. Ebenso wird er das Ende des Mehrheitsprinzips der V. Republik und die Folgen für das politische Leben sowie für die Institutionen diskutieren und dabei v. a. die Spezifika des Rechtsextremismus in Frankreich genauer beleuchten.
Julien Audemard ist promovierter Politikwissenschaftler und forscht am Zentrum für politische und soziale Studien (CEPEL) der Universität von Montpellier. In seinem Fokus stehen Wahlforschung sowie die Auswirkungen zwischenmenschlicher Beziehungen auf Stimmabgabe und Mobilisierung bei Wahlen.
Sprache: Deutsch/Französisch
Übersetzung: Karla Jauregui