Mit »Die wahre Geschichte des Ah Q“ von Lu Xun beginnt die literarische Moderne in China. Seit der Veröffentlichung des Romans (1921) ist der Name Ah Q als ein Symbol für Charakterschwächen sprichwörtlich geworden. Der Begriff »spiritueller Sieg“ wurde schon immer mit Ah Q als psychologischer Abwehrmechanismus eines Verlierers in Verbindung gebracht. Er ist fast gleichbedeutend mit Ah Q selbst. Noch heute verwenden die Menschen in China den Begriff »spiritueller Sieg“, um einen Misserfolg zu verspotten oder sich selbst herabzusetzen. In diesem Sinne lebt Ah Q bis heute weiter.
Die multimediale Adaption der NEW YOUTH GROUP beginnt am Ende des Romans. Ah Q begibt sich auf eine weitere Überlebensmission. Wird er dieses Mal eine alternative Lebensweise finden, die über das Konzept des »spirituellen Sieges“ hinausgeht?
Li Jianjun, der künstlerische Leiter der NEW YOUTH GROUP, ist ein unabhängiger Regisseur aus Peking, geboren 1972. Der ausgebildete Bühnenbildner gilt als einer der führenden Regisseure des chinesischen Avantgarde-Theaters. Seine Theaterarbeiten rufen regelmäßig gesellschaftliche und ästhetische Diskussionen hervor.
auf Hochchinesisch (Mandarin) mit deutschen Übertiteln
Ulrike Syha, kuratorische Beraterin für das Gastlandprogramm, ist am 2. Mai 2025 zu Gast bei Dietrich Brants in der Gesprächsreihe von SWR Kultur. Die öffentliche Aufzeichnung des Gesprächs über die chinesische Theaterszene und Ulrike Syhas eigenes Schreiben findet um 19:00 Uhr im Sprechzimmer statt, der Eintritt ist frei.