Klug, klüger, Alexander Kluge: Die schon 92-jährige Hyper-Ikone der kreativ unkonventionellen Kulturkritik schuf einst 1983 auch in Anlehnung an seine noch früheren Meisterwerke einen höchst vielfältig collagierten Episodenfilm, in deren Kraftzentrum die gefühlsbetonte Oper steht. Dabei geht es Kluge darum, wie Gefühle hinter der Vernunft menschliches Verhalten heimlich steuern können – natürlich nicht nur. Um auszudrücken, worum es ihm geht, verwendet er Zitate aus Filmen, inszeniert gar Kurzfilmszenen und reflektiert dazu permanent, eben wie man es beim fortgeschrittenen Kluge kennt. Der klugen Zuschauer*in sei dafür ausgeprägter Kombinationsgeist beschieden, aber daran herrscht bei uns im Karlstorkino wahrlich kein Mangel.
Deutschland 1983 / Regie: Alexander Kluge / 115 min / Hannelore Hoger, Alexandra Kluge, Suzanne von Borsody, Barbara Auer, Edgar M. Böhlke u.a. / dt. Originalfassung / FSK: 16.