Der moderne Sport wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einer weißen männlichen Elite erfunden: Gentlemen gründeten Clubs und Ligen, Leistungen wurden in Zentimetern oder Sekunden gemessen. Die Olympischen Spiele feierten das Motto »Dabei sein ist alles“ und schlossen doch viele Gruppen aus. Sie mussten in den vergangenen 100 Jahren um ihr Mitmachen hart kämpfen, müssen es teilweise bis heute: Frauen, Schwarze Menschen und andere People of Color, Juden oder Muslime, queere Menschen oder Sinti und Roma. In seinem Buch »Dabei sein wäre alles“, das Martin Krauß, am Mittwoch, 19. März, um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vorstellt, erzählt der Journalist und frühere Leistungsschwimmer die Geschichte des Sports aus ihrer Perspektive: etwa vom ersten afrikanischen Boxweltmeister Battling Siki; von Alfonsina Strada, der einzigen Frau, die jemals beim Giro d’Italia mitfahren durfte, oder vom Sinto Johann »Rukelie“ Trollmann, der 1933 Deutscher Profi-Meister im Halbschwergewicht wurde und den die Nazis später im KZ ermordeten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus Heidelberg statt. Der Eintritt ist frei.