Eine armenische Familie zwischen Bremen und Istanbul. Lesung und Gespräch mit Laura Cwiertnia
Am 18. Juli um 19 Uhr liest Laura Cwiertnia im Friedrich-Ebert-Haus aus ihrem Debütroman „Auf der Straße heißen wir anders“ und spricht mit Bernd Braun über Herkunft, Zugehörigkeit und die Bedeutung von Familiengeschichten. Die gebürtige Bremerin hat einen armenischen Vater und eine deutsche Mutter. Sie arbeitet als Redakteurin bei der Wochenzeitung DIE ZEIT und hat ihren Roman ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen geschrieben.
Der Roman handelt von Karla, die in einer Hochhaussiedlung in Bremen-Nord aufwächst und nur eine vage Vorstellung von ihrer Familiengeschichte hat. Während die anderen Kinder in ihrer Nachbarschaft die Herkunft ihrer Familien kennen, weiß Karla nur, dass ihre Großmutter Maryam in den 1960er Jahren als Gastarbeiterin nach Deutschland kam und ihre Familie armenische Wurzeln hat. Doch darüber wird in der Familie nicht gesprochen. Als Karlas Großmutter stirbt, tauchen in ihrem Nachlass der Name und die armenische Adresse einer Frau auf – Lilit. Gemeinsam mit ihrem Vater macht sie sich auf die Suche nach Lilit, in die für beide unbekannte Heimat.
Der Eintritt ist frei.
Die Lesung ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Verfolgt, vertrieben, zerstört – Armenische Architektur und Genozid“, die vom 24. April bis 8. September 2024 im Friedrich-Ebert-Haus zu sehen ist.