Im abgelegenen Santiago del Estero im Norden Argentiniens kämpft der junge Nino mit seiner Identität und den homophoben Einstellungen in seiner Nachbarschaft. Auf der Suche nach einer sichereren Umgebung beschließen seine Eltern, die Familie vorübergehend aufs Land zu bringen. Dort, weit weg vom städtischen Trubel, findet sich Nino in den Tiefen eines geheimnisvollen Waldes wieder, der der örtlichen Legende nach von der Almamula heimgesucht wird, einer schrecklichen Kreatur, die Menschen bestraft, die sich fleischlichen Sünden hingeben.
In der drückenden Hitze des Sommers, in der Realität und Träume verschwimmen, verschwindet plötzlich ein Junge aus dem Dorf. Schnell verbreiten sich Gerüchte und Ängste, und die Einwohner tuscheln über das Monster. Für Nino, der zwischen der repressiven Realität und seiner aufkeimenden Sehnsucht gefangen ist, wird der Wald zu einem Ort der Flucht. Er bietet ihm nicht nur eine Zuflucht vor der giftigen Atmosphäre zu Hause, sondern weckt auch seine tiefsten Triebe und Neugierde.
Während die Gemeinschaft mit unausgesprochenen Wünschen, Verboten und der Bedrohung durch Gewalt zu kämpfen hat, fühlt sich Nino zunehmend zu den verborgenen und sinnlichen Geheimnissen des Waldes hingezogen. Dieser Film ist eine fesselnde Erkundung der Selbstfindung, des Kampfes gegen Vorurteile und der Kraft der ungezähmten Natur, die zusammen eine bedrückende und zugleich befreiende Welt für Nino schaffen.
Argentinien, Frankreich, Italien 2023 / Regie: Juan Sebastián Torales / 109 min / María Soldi, Martina Grimaldi, Nicolás Díaz / span. Original mit deutschen Untertiteln / FSK: 12.