Kurpfälzisches Museum

Elke Weickelt – SoSein und DaSein. Retrospektive

13.07.2024 (Eröffnung 12.07. 19 Uhr) – 08.09.2024

Das Kulturamt der Stadt Heidelberg präsentiert wie jedes Jahr eine Retrospektive zu Künstlerinnen und Künstlern aus Heidelberg und Umgebung. Dieses Jahr wird mit einer Ausstellung das bisherige Schaffen der Künstlerin Elke Weickelt vergegenwärtigt.
Zu sehen sind Arbeiten von Elke Weickelt, die seit Anfang der 1990er Jahren unter dem Thema “Einfachheit” das Wesentliche durch vielfältige Ausdrucksformen erkundet. Ihre Kunst schöpft Inspiration aus verschiedenen Kulturen, Kinderzeichnungen und der Outsider Art.
Von einer informellen Bildsprache hin zu einfachen geometrischen Formen wie Baum, Treppe, Leiter und Haus hat sich Weickelts Stil ständig weiterentwickelt. Ungewöhnliche Konstellationen innerhalb eines Bildgefüges prägen ihre Kompositionen.

Eine Reise durch Südamerika im Jahr 2019, die sie in einem Notizbuch festgehalten hat, hinterließ einen tiefen Eindruck auf ihre Kunst. In ihren aktuellen Arbeiten stehen menschliche Figuren in Beziehung zu den Elementen und Eigenschaften der Natur, thematisieren die menschlichen Auswirkungen auf die Umwelt, Zerstörung, Ausbeutung, Klimawandel und die Beziehung des Menschen zu Tieren.
Weickelts geometrische Kompositionen verzichten auf tiefenräumliche Dimensionen und konzentrieren sich auf die Grundstrukturen von Objekten und Figuren. Die konträren Zusammensetzungen und Proportionen von Objekten in ihren Werken beleuchten die Bedeutung der dargestellten Dinge und schaffen eine subtile Spannung.

Die Künstlerin
Elke Weickelt wurde 1953 in Oldenburg i.O. geboren. Sie absolvierte nach ihrem Hochschulstudium und der anschließenden Promotion ihre künstlerische Ausbildung an der Freien Kunstakademie Mannheim. Weickelt ist Preisträgerin des Welde-Kunstpreises, des Willibald-Kramm-Preises und des 1. Kunstpreises des Kunstkreises Südliche Bergstraße e.V. Wiesloch-Walldorf. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen dokumentieren ihre künstlerische Laufbahn.

Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg

Di-So 10-18 Uhr

Bettendorffsche Galerie

Tribute to Roy Guthrie

28.07.2024 (Eröffnung 11 Uhr) – 13.10.2024

Mit „Tribute to Roy Guthrie“ ehrt die Bettendorffsche Galerie Roy Guthrie, der Anfang März mit 89 Jahren verstorben ist. Seit über 30 Jahren arbeitet die Galerie mit dem in Südafrika geborenen, in Simbabwe gelebten Förderer und Kurator der simbabwischen Steinbildhauer zusammen. In dieser Ausstellung erinnern wir an den wunderbaren, einzigartigen Menschen, der über die Hälfte seines Lebens die Künstler der simbabwischen Bevölkerungsgruppe der Shona in die ganze Welt gebracht hat. Von Toronto bis Tokio wurden sie in Botanischen Gärten und verschiedenen Ausstellungsräumen weltweit präsentiert.
Roy Guthrie ist der Begründer des Chapungu Sculpture Parks in Harare (Hauptstadt Simbabwes)
Bereits seit 1970 widmete er sich der Förderung der simbabwischen Bildhauer. In diesem Jahr eröffnete er die erste Galerie. 1983 kaufte er ein Areal am Rande von Harare und gründete somit den Chapungu Sculpture Park. Er organisierte Programme für die Bildhauer, wie zB das „Project for Artists in Residence“ im Chapungu Sculpture Park. Dort konnten junge Künstler für 2 Jahre wohnen und arbeiten sowie sich gegenseitig inspirieren.
„Tribute to Roy Guthrie“ zeigt Skulpturen einiger Künstler aus diesen Programmen, aber auch Werke der ersten Generation, die durch Roy Guthrie die Möglichkeit hatten unter anderem im Museum of Modern Art in New York sowie im Musee Rodin in Paris ausgestellt zu werden. Es werden Künstler in dieser Ausstellung präsentiert, die Guthrie besonders am Herzen lagen.

Weltweit bekannte Steinbildhauer wie Henry Munyaradzi, Sylvester Mubayi, Arthur Fata, Bernard Takawira, Lovemore Bonjisi, Benjamin Katiyo ua. werden in der Bettendorffschen Galerie bis zum 13.10.24 zu sehen sein.

Im Schlossgarten 1, 69181 Leimen-Gauangelloch

Fr+Sa 14-18 Uhr, Sonn-und Feiertage 12-18 Uhr

Kunstraum Vincke-Liepmann

„La vie est belle“... Annette Bohn-Meinecke: Neue Arbeiten

14.09.2024 (Eröffnung 19-21 Uhr)-20.10.2024

Zum 2. Mal sind Bilder von Annette Bohn-Meinecke im Kunstraum Vincke-Liepmann zu sehen. Unter dem Titel „La vie est belle“ zeigt sie Aquarelle, Eitemperabilder und Radierungen auf Milchtüten, angeregt durch ihren Garten und durch Fundstücke aus der Natur.
Diesen Impressionen stellt sie älteren Bildern gegenüber, sowohl sehr bewegten Stilleben, als auch Szenen aus einer Zirkus- und Bühnenwelt. Diese Themen beschäftigten sie seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit. Wie ein inneres Theater wirken diese spontanen, teils großformatigen Malereien, die nicht die Realität abbilden, sondern einen Seelenzustand widerspiegeln.
Über die Bilder aus dem Garten schreibt Anette Ruttmann:
„Es sind Stillleben und doch keine Nature morte, wie es im Französischen heißt, sondern flüchtige bewegte Augen-Blicke. Die Bilder vermitteln in der Wahl dieser Früchte und Blumen etwas von einer Einfachheit, einem Glück im Kleinen, welches das Leben an einem vermeintlich bescheidenen Gegenstand feiert.
Auf den ersten Blick hat Annette Bohn-Meinecke die Zeit der künstlerischen Ruhelosigkeit, der unablässigen Bewegung, hinter sich gelassen; sie setzt diese jedoch mit der ihr eigenen Leichtigkeit fort, indem sie sich mit Leidenschaft den Wundern der Natur zuwendet, die sie in ihrer Vielfalt und ihrem Wandel zeigt, Stillleben erneut in Bewegung auflöst, oder uns auch nur einzelne Pflanzen sehen lässt.
Die Zeit, die sie uns in ihren Blumen und anderen Naturformen vor Augen führt, ist unsere Zeit – mit ihrer Zerbrechlichkeit und Gefährdung. Indem wir sie anschauen, können wir in ihrer vergänglichen Schönheit für einen Augenblick die Welt der Kriege und die Angst vergessen.“

Häusserstr. 25, 69115 Heidelberg

Do + Fr 15–18 Uhr, Sa + So 12–16 Uhr
 oder 0172 – 615 84 97

Kurpfälzisches Museum

Bilder und Preziosen des kunstbegeisterten Kurfürsten Carl Theodor

21.04.2024 – 31.12.2024

Bilder und Preziosen des kunstbegeisterten Kurfürsten Carl Theodor
Carl Theodors Leidenschaft gehörte der Kunst, den Musen und der Wissenschaft. Er galt als feinsinniger und vielseitig interessierter Kurfürst. In der Bel Etage des barocken Museumspalais vermitteln Gemälde, graphische Werke, Porzellan und Medaillen einen Einblick in das Leben des letzten Kurfürsten aus der Linie Pfalz-Sulzbach. Zum Jubiläum präsentiert das Kurpfälzische Museum darüber hinaus selten gezeigte Kostbarkeiten aus der Sammlung.
Im Museumseintritt enthalten

Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg

Di-So 10-18 Uhr

Textilmuseum Max Berk/Kurpfälzisches Museum

Abstraktion

15.09.2024 – 05.01.2025

Abstrakte Kunst ruft Gefühle und Gedanken durch einfache Elemente wie Linien, Formen und Farben hervor. Sie ist nicht an die reale Welt gebunden und besitzt eine unermessliche Vielfalt. Abstrakte Kunst kann eine Idee mit wenigen Mitteln ausdrücken, ähnlich wie ein Gedicht eine lange Geschichte in kurzen Worten erzählt. Dass dies auch in textiler Umsetzung fantastisch funktioniert, zeigen in der Ausstellung rund fünfzig gequiltete Kunstwerke. Für die Ausstellung schrieb die Organisation Studio Art Quilt Associates (USA) zuvor einen internationalen Wettbewerb aus. Mehrere hundert Einsendungen zum Thema „Abstraction: Textural Elements“ erreichten die Jury, darunter Arbeiten aus den USA und aus zahlreichen europäischen Ländern. Für die Ausstellung in der Textilsammlung Max Berk und an anderen Orten wurde ein repräsentatives Spektrum zeitgenössischer Artquilts ausgewählt, die ein beeindruckendes, abstraktes Kunsterlebnis bieten.

In Kooperation mit dem Studio Art Quilt Associates, Inc. (SAQA), U.S.A.

Brahmsstr. 8, 69118 Heidelberg-Ziegelhausen

Mi, Sa, So 13-18 Uhr

Prinzhornsammlung / Prinzhornmuseum

Neues aus der Sammlung (1835–2024). Entdeckungen und Erwerbungen

16.05.2024 (Eröffnung 15. Mai, 19 Uhr) – 15.09.2024

Die Sammlung Prinzhorn zählt ca. 40.000 Werke von 1835 bis heute. Die Schau stellt rund 150 Zeichnungen und Gemälde erstmals vor, darunter Erwerbungen und Entdeckungen der letzten Jahre. Zu sehen sind Selbstzeugnisse von Anstaltsinsassen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, genauso wie zeitgenössische Werke Psychiatrieerfahrener, die die „Abendländische Psyche“, die „Befreite Seele“ oder das geistige „Zwischenreich“ thematisieren und sich ideenreich mit psychischen Ausnahmesituationen auseinandersetzen.

Voßstr. 2, 69115 Heidelberg

Di – So 11 – 17 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr, Mo geschlossen

Heidelberger Kunstverein

Sex Reenchanted

21.06.2024 (Eröffnung 21. Juni 2024, ab 18 Uhr) – 22.09.2024

Die feministische Gruppenausstellung Sex Reenchanted präsentiert acht internationale Künstlerinnen und ihre dekolonialen Perspektiven auf Sexualität.

Wie können Sinnlichkeit und Begehren aus dem Schatten der Geschichte des Kolonialismus, der Sklaverei und der frauenfeindlichen Komponente der modernen Medizin heraustreten? Bei der Beantwortung dieser Frage schöpft die Ausstellung Kraft aus vorkapitalistischen Erzählungen und Kunstformen, die teils vergessen, teils verdrängt wurden.

Wie können sich Feministinnen historische Praktiken und Wissensformen im Sinne von Silvia Federicis Forderung nach einer “Wiederverzauberung der Welt” aneignen?

Dalila Dalléas Bouzar spürt der emotionalen Kraft prähistorischer Felsmalereien in der südalgerischen Sahara nach; Monia Ben Hamouda praktiziert islamische Kalligraphie, um die christliche Verbindung von Sex und Erbsünde zu hinterfragen; CANAN aktualisiert die
osmanische Literaturgattung des Bahname, in deren Zentrum die weibliche Lust steht; Şafak Şule Kemancıs Arbeiten beschwören Gärten, die vom berauschenden Duft verführerischer Blumen erfüllt sind.

Wissen ist ein dynamisches Gebilde, das ständig stirbt und wiedergeboren wird. Der Umgang mit kulturellem Erbe ist ein Prozess steter Neuverhandlung. In der Ausstellung zeigt sich dies anhand der ebenso finsteren wie einladenden Arbeiten von Zoe Williams, die die Erotik der Antike ungehemmt wieder aufleben lassen; Anna Ehrensteins Auseinandersetzung mit dem Orientalismus; Daphne Ahlers Demaskierung historischer Männlichkeit durch das Spiel mit der Schamkapsel; Tabita Rézaires kraftvoller Kritik an der westlichen Gynäkologie, geleitet durch die verkörperte Weisheit ihrer Schwarzen Ahnen.

Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg

Di – So 11–18 Uhr

Völkerkundemuseum

Tierische Gefährten – Fantastische Kreaturen

11.05.2024 (Eröffnung 17 Uhr) – 16.03.2025

Wild? Gezähmt? Fantastisch? Real? Tiere sind aus dem Leben des Menschen nicht wegzudenken. Sie umgeben uns im Alltag, in der Natur, in unseren Fantasien und Träumen. Löwen, Krokodile und wilde Büffelherden versetzen uns in Angst und Schrecken. Katzen und Hunde dagegen sind unsere gezähmten Freunde und Begleiter. Tiere dienen uns als Arbeitstiere, als Gefährten und Kuscheltiere, aber auch als Projektionsfläche für unsere Wünsche und Bedürfnisse. Was wir mit Tieren verbinden, spiegelt sich in allen Variationen menschlichen Ausdrucks. Wir begegnen Tieren in der materiellen Kultur, aber auch in Märchen, Mythen, Fabeln und Allegorien, in einem symbolischen Kosmos irgendwo zwischen Realität und Fantasie.
Die Ausstellung zeigt Tiere, Mischwesen und mythische Kreaturen von allen Kontinenten, die etwa Macht, Schönheit, Glück oder die Schöpfung symbolisieren. Sie führt die Besuchenden durch mystische Welten und eröffnet ein Bestiarium, wie es nur in den Köpfen der Menschen existiert.

www.vkm-vpst.de/tiere

Hauptstr. 235, 69117 Heidelberg

Mi-Sa 14-18 Uhr, So+Feiertage 11-18 Uhr

Völkerkundemuseum

Hunderttausend Vögel – Wilde Poesie

9.06.2024 (Eröffnung 14:30 Uhr) – 19.01.2025

In den Sammlungen des Völkerkundemuseums vPSt finden sich zahlreiche literarische Schätze aus vielen Teilen der Welt. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Stadt Heidelberg als „UNESCO City of Literature“ und dem Jahresthema „Tiersymbolik“ widmet das Museum der Buchkunst des bekannten japanischen Holzschnittmeisters Kitagawa Utamaro (1753 – 1806) eine eigene Sonderausstellung. Im Zentrum der Präsentation steht das um 1790 erschienene Buch Momo Chidori („Hundertausend Vögel“). Es ist eines von drei Werken des Künstlers, die sich mit naturkundlichen Themen auseinandersetzen und in denen die Illustrationen von parodistischen Gedichten (Kyôka) begleitet werden. Die Kyôka-Dichtung (wörtl. „Wilde Poesie“) erfreute sich im Japan des späten 17. und im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. Kyôka-Dichter trafen sich häufig im Rahmen von Dichterwettstreiten die ihr Vorbild in der höfischen Kultur der Heian-Zeit (794-1185) hatten. Auf humoristische Weise fassen Kyôka Alltägliches oder Vulgäres in einen eleganten, poetischen Rahmen.

Ergänzend dazu wird im Goldschmidt-Kabinett unser
eindrucksvoller Samurai-Kriegers samt Rüstung für Pferd und Reiter präsentiert.

Hauptstr. 235, 69117 Heidelberg

Mi-Sa 14-18 Uhr, So+Feiertage 11-18 Uhr

Friedrich-Ebert-Haus

Verfolgt, vertrieben, zerstört Armenische Architektur und Genozid

24.04.2024  – 08.09.2024

In den Jahren 1915/1916 wurden im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier durch Massaker und Todesmärsche gezielt ermordet. Eine unmittelbare Folge des Völkermords war die systematische Zerstörung des armenischen Lebensraumes.
Welche Auswirkungen hatte der Genozid auf das kulturelle Erbe der Armenier in der heutigen Türkei? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung „Verfolgt, vertrieben, zerstört – Armenische Architektur und Genozid“ der Deutsch-Armenischen Gesellschaft. Im Mittelpunkt der Präsentation steht die Zerstörung der armenischen Architektur.
Der Prozess betraf alle Bereiche und hatte unterschiedliche Gesichter: von der Enteignung von Wohn- und Geschäftshäusern, der Zerstörung und dem Verfall von Kirchen und Klöstern oder ihrer Umwidmung in Moscheen bis hin zur Tilgung der Erinnerung. Im Extremfall wurden sogar ganze armenische Stadtviertel ausgelöscht.
Ergänzt wird die Ausstellung durch aktuelle Fotografien von Kulturdenkmälern in Armenien. Dieser Teil der Ausstellung steht unter der Überschrift „Bewahrt und ausgezeichnet“.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von S.E. Viktor Yengibaryan, Botschafter der Republik Armenien.

Pfaffengasse 18, 69117 Heidelberg

Di-Fr 9-18 Uhr, Sa+So 10-18 Uhr

Galerie Marianne Heller​

Kunst aus Prag II Glas

01.09.2024 (Eröffnung 11:30-18 Uhr) – 20.10.2024

“35 Jahre ist es her, dass die Galeristin Marianne Heller ihr Augenmerk auf die Kunstszene unseres osteuropäischen Nachbarn Tschechien richtete. Es war jenes denkwürdige Jahr 1989, das Jahr des Mauerfalls und Verschwinden des Eisernen Vorhangs. Es ist eine Fortsetzungsgeschichte geworden. Viele Ausstellungen haben im Laufe der Jahre das Interesse für die “andere” Kunst geweckt.“

Aus Anlass des 100. Todestages von Franz Kafka startete die Galerie mit der Reihe „KUNST AUS PRAG I“ ab 9. Juni einen weiteren Blick auf die Prager Keramikszene. In Ausbrüchen von Fantasie gehen hier die Künstler*innen über die Gefäß-Tradition hinaus, schaffen Skulpturen und fast schon Geschichten aus dem Material Ton.

Ab dem 1. September konzentriert sich die Ausstellung „KUNST AUS PRAG II“ auf die Präsentation von außergewöhnlichen Atelierobjekten etablierter Glaskünstler*innen. Die Auswahl durch die Galerie Kuzebauch, Prag, repräsentiert einen Querschnitt durch die Glaskunstszene in der Tschechischen Republik über mehrere Generationen hinweg.

Die hohe handwerkliche Qualität der tschechischen Glaskunst wurde im Dezember 2023 durch die Aufnahme in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes ausgezeichnet.

Freiedrich-Ebert-Anlage 2, 69117 Heidelberg

Di – Fr 11-13 und 14:30 – 18 Uhr, Sa 11-16 Uhr

Kurpfälzisches Museum

Zum 250. Geburtstag von Charles de Graimberg

21.07.2024 – 31.10.2024

Denkmalschützer, Zeichner und Museumsgründer in Heidelberg.

Sonderpräsentation und Jubiläumsführung.

Heidelberg hat Charles de Graimberg viel zu verdanken. Am bekanntesten ist sicherlich sein leidenschaftliches Engagement für den Erhalt der Schlossruine. Am 30. Juli jährt sich der Geburtstag von Louis Charles François de Graimberg de Belleau zum 250. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Kurpfälzische Museum neben dem postumen Porträt von Guido Schmitt ausgewählte Preziosen, die den ungewöhnlichen Lebensweg des französischen Emigranten beleuchten, so beispielsweise ein Album mit gezeichneten Ansichten seiner Heimat Château-Thierry. Dieses erhält als Kunstwerk des Monats im Kurpfälzischen Museum besondere Aufmerksamkeit (Beitrag nachzulesen auf www.museum.heidelberg.de)

Charles de Graimberg kam im Oktober 1810 nach Heidelberg. Seitdem widmete er sich der Erhaltung der zum Steinbruch degradierten Schlossruine. Als deren Retter, als talentierter Zeichner, als unermüdlicher Sammler und als Museumsgründer machte er sich hier einen Namen. Er mietete sich vorübergehend im Gläsernen Saalbau ein und trug eine Sammlung zur Geschichte des Schlosses und der Kurpfalz zusammen. Sie umfasste bei seinem Tod etwa 10.000 Einzelobjekte, darunter Gemälde, Zeichnungen, Stiche, Urkunden, Frankenthaler Porzellan, Münzen und Medaillen, Skulpturen und Bauteile. Auch der berühmte Zwölfbotenaltar von Tilman Riemenschneider, heute einer der Sammlungshöhepunkte, wurde von Charles de Graimberg erworben.

1879 beschloss der Heidelberger Stadtrat, die einzigartige Sammlung von Graimberg anzukaufen. Damit war der Grundstein für das heutige Kurpfälzische Museum gelegt.

Abbildung: Bildnis Charles de Graimberg (1774 – 1864), Ölgemälde von Guido Schmitt aus dem Jahr 1902, Kurpfälzisches Museum Heidelberg

Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg

Di-So 10-18 Uhr

Museum Haus Cajeth

Egon Hassbecker zum 100. Geburtstag

19.07.2024 (Eröffnung 19 Uhr) – 16.10.2024

Der Eberbacher Buchhändler Egon Hassbecker hat 1980 in Heidelberg seinen Laden mit Büchern eröffnet, die er selber gern las. Seit den 1970er Jahren war er zu einem begeisterten Liebhaber von Werken jenseits seiner Profession geworden. Nach Zeichnungen und Druckgraphiken von Schriftstellern hatte er Werke von anderen Außenseitern der bildenden Kunst auszustellen begonnen, von Laien, die oftmals aus einer persönlichen Krise heraus zu malen oder zeichnen anfangen und deren Bilder ihm existenzieller und authentischer als die akademischer Künstler erschienen.

Damals wurden sie zumeist als naiv bezeichnet, heute gelten sie zum Teil als Vertreter der Outsider Art. Hassbecker selbst wählte mit Wilhelm Uhde den Begriff „primitiv“.
Der Markt für solche Werke war klein, die Preise moderat. Was den Buchhändler aber vor allem reizte, war, dass er primitive Kunst selbst entdecken konnte. Gemeinsam mit seiner Gefährtin und Mitarbeiterin Barbara Schulz unternahm er zahlreiche Kunstforschungsreisen, von denen sie meist reiche Funde heim brachten, beeindruckende Bilder. So kam der Grundstock für ein Museum zusammen, das, liebevoll ausgestattet, 1982 gleich neben der Buchhandlung eröffnet werden konnte. Für Hassbecker war es neben dem Haus in Mülben und seinem Laden sein wichtigster Lebensort. Jeden, der sich interessiert zeigte, führte er begeistert in die Welt seiner Kunst ein, und der Freundeskreis des Museums wuchs schnell auf mehr als 300 Mitglieder. Auch ich habe ihn zuerst als mitreißenden Kunstvermittler in den 1990er Jahren kennen gelernt. Und noch immer kündet die Sammlung Hassbecker vom Pioniergeist ihres Begründers, und die unveränderten Museumsräume bewahren etwas von seinem liebevollen Umgang mit dieser besonderen Kunst.
So weit Thomas Röske, Leiter der Sammlung Prinzhorn über Egon Hassbecker, der am 18. August vor 100 Jahren geboren wurde.

Als ich ihn 1973 in seine Heimatstadt Leipzig begleitete, hat er mir gleich am ersten Tag das Museum für Völkerkunde gezeigt. Dort hatte er vor der nationalsozialistisch orientierten Reglementierung im Jungvolk bei afrikanischen Masken und Nagelfetischen Schutz gesucht.
Später, als Kunsthändler, hat er Bilderrahmen selber zugeschnitten, aus Holz, das er im Sägewerk günstig einkaufte. Aus den Reststücken die anfielen, hat er Häuser, Brettfiguren, Baumgeister geschaffen, nebenbei Aquarelle und Collagen zu Papier gebracht.

Zum 100. Geburtstag möchten wir sie zeigen, genauso, wie die naiven Stickbilder von Ehefrau Jutta, die Ölpastellkreidepappen von Sohn Johannes, dazu die wichtigsten seiner Lieblingsbilder aus der Sammlung.

Hans Gercke war der erste Kunsthistoriker, der im Heidelberger Tageblatt über Egon Hassbeckers Ausstellungen schrieb, Wolfgang Wagner war der erste Leser, der so neugierig wurde, dass er nach Eberbach fuhr, um sich die Bilder anzusehen. Im Zuge der Altstadtsanierung, die er damals leitete, hat er uns bewogen, mit unseren bizzarren Bildern im barocken Haus Cajeth eine kuriose Wunderkammer zu begründen.

Haspelgasse 12, 69117 Heidelberg
Montag – Freitag von 11.00 – 17.00 Uhr
Samstag von 12.00 – 16.00 Uhr

 

Mark Twain Center Heidelberg

Seeing Truth

20.09.2024 (Eröffnung 19.09.2024, 19.00 Uhr) – 16.02.2025

Kunst, Wissenschaft und Museen bei der Herstellung von Wissen

Wahrheit ist nicht erst seit der massiven Verbreitung von Fake News und dem Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Informationsvermittlung ein schwieriger Begriff. Wie können wir inmitten all der Informationen in Bild, Wort oder Ton unsere Wahrheit finden? Wo sollen wir die Wahrheit finden? Wessen Wahrheit sollten wir glauben?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt von „Seeing Truth“, einer Ausstellung, die sich mit der Frage befasst, wie Wissenschaft, Kunst und Museen zusammengewirkt haben, um Wahrheiten zu schaffen – und manchmal auch zu verzerren. Wie bei der Darstellung der Dinosaurier haben Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten durch ihren Blick auf Naturphänomene oder durch ihre Sicht auf die Evolution des Lebens Wahrheiten geschaffen und unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst.

Die Sonderausstellung zeigt diesen Zusammenhang an Beispielen aus zwei Jahrhunderten. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit dem multidisziplinären Forschungsvorhaben The Future of Truth an der University of Connecticut/USA. Gezeigt werden Bilddarstellungen, Modelle und wissenschaftliche Gerätschaften aus deutschen und US-amerikanischen Museen sowie von privaten Sammlern und einzelnen Künstlern.

Römerstraße 162, 69126 Heidelberg

Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr

GEDOK Heidelberg

Vergängliche Erscheinungen

04.09.2024 (Eröffnung 19 Uhr) – 02.11.2024

Zwei bildende Künstlerinnen und eine Komponistin inszenieren in der GEDOK Galerie Heidelberg ihre Werke unter dem Titel „Vergängliche Erscheinungen – [sur]faces“ für ein Seh- und Hörerlebnis: Ursula Böhler, Papierköpfe. Ulrike Widmann, abstrakte Fotografie / Video. Katerina Pinosova-Ruzickova, Musik / Komposition.

Eine dünnhäutige Gesellschaft von ausdrucksstarken Papierköpfen korrespondiert mit Videos, die mit Kompositionen aus Musik und Sprache unterlegt sind. Ulrike Widmann und Ursula Böhler fokussieren veränderliche Strukturen von Oberflächen. Während abstrakte Fotografien und Videos bewegte, weiche und harte Strukturen zugleich zeigen, erhalten die plastischen Köpfe ihren ganz eigenen Ausdruck durch das zu Gesichtern geknitterte Papier. Katerina Pinosova-Ruzickova hat dafür Kompositionen geschaffen, die die Eindrücke von temporären Erscheinungen begleiten und intensivieren. Gemeinsam öffnen die Künstlerinnen so Gedanken-Fenster, die die Fragilität des Lebendigen konzentriert darstellen.

Römerstrasse 22, 69115 Heidelberg

Do+Fr 16-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr

Forum für Kunst

Für den Raum Maria Anna Dewes

21.09.2024 (Eröffnung 20.09.24, 20 Uhr) — 20.10.2024

»Ich wurde hingerissen zu Dir durch Deine Schönheit, aber bald wurde ich hinweggerissen 
von Dir durch meine Schwere, und ich stürzte in jene untere Welt mit Wehklagen.”
Augustinus von Hippo [Confessiones, 397 bis 401 n. Chr.]

Wir präsentieren eine Ausstellung der Bildhauerin Maria Anna Dewes: Es sind Filmstills, die gedruckt auf fast transparenten Stoffen zu einer raumgreifenden Installation werden. Sie überlagern sich an jedem Punkt im Raum in neuer Perspektive und erzeugen unzählige Formkombinationen. Die Filmfragmente stammen aus der Videoarbeit »Rapiebar Enraptured Hingerissen” von Myriam Thyes und Maria Anna Dewes, »einer skulpturalen, performativen und poetisch filmischen Improvisation über das Hingerissen sein und Hinabgerissen werden”, basierend auf dem oben genannten Zitat. Herausgelöst aus dem religiösen Kontext formuliert der Satz eine allgemein-menschliche Lebensbedingung.

Mit der Installation im Raum trifft das scheinbar leichte Spiel von Sichtbarkeit und Überlagerung auf brachial und morbide anmutende Objekte.

Heiliggeiststr. 21, 69117 Heidelberg

Di – So 14-18 Uhr

Friedrich-Ebert-Haus

Ebertstadt Heidelberg

27.09.2024 (Eröffnung 26.09.2024, 19 Uhr) – 02.02.2025

Mit der Ausstellung „EBERTSTADT Heidelberg“ realisiert das Friedrich-Ebert-Haus ein einzigartiges Projekt, das sich künstlerisch mit der Stadt Heidelberg und Friedrich Ebert als einem ihrer berühmtesten Söhne im Kontext der Bedeutung der Demokratie für unsere Gesellschaft auseinandersetzt. Woher kommt unsere Demokratie, wofür steht sie und was macht sie aus?
Antworten auf diese Fragen fanden 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Anleitung des Streetart-Künstlers Cédric Pintarelli alias „Sweetunograffiti“ im Rahmen eines halbtägigen Graffiti-Workshops am historischen Ort. Neben einem öffentlichen Workshoptag fanden zwei weitere mit Schülerinnen und Schülern des Hölderlin-Gymnasiums und des Helmholtz-Gymnasiums aus Heidelberg sowie des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Sandhausen statt.
Die Ausstellung zeigt 20 Kunstwerke, die von einer Jury ausgewählt wurden. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg Prof. Dr. Eckart Würzner. Eröffnet wird die Ausstellung am 26. September um 19 Uhr.

Pfaffengasse 18, 69117 Heidelberg

April bis Oktober

  • Dienstag – Freitag: 09:00 – 18:00 Uhr
  • Samstag & Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr

 

November bis März

  • Dienstag – Freitag: 09:00 – 17:00 Uhr
  • Samstag & Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr