31.10.2024 (Eröffnung 30.10. 18 Uhr) – 28.11.2024
David Weiss hat erst mit 18 Jahren erfahren, dass seine Uroma wahrscheinlich eine Sintezza war. Damit setzte für ihn die Beschäftigung mit der Kultur und der Geschichte der Minderheit ein. Angetrieben von großem Wissensdurst und dem Wunsch, einen sinnvollen Beitrag zu leisten, erwarb er später einen Abschluss in nachhaltiger Landwirtschaft. Hinzu kam der Master of Fine Art in Illustration und Comics an der Kunsthochschule Kassel. Inzwischen lebt er als freischaffender Künstler und arbeitet in den Bereichen Malerei, Holzschnitt, Comics und Bronzeguss. Aufenthalte in der Mongolei, Madagaskar und Burkina Faso trugen zur Vielfalt seines künstlerischen Repertoires bei. 2023 war er Stipendiat der Zweiten Künstler-Residenz (KüRe), die als Kooperation von Dokuzentrum und Goethe-Institut ausgeschrieben wurde. Er präsentiert nun Arbeiten, die dabei entstanden sind, sowie einen Querschnitt seines Schaffens.
Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg
Di: 9.30 – 19.45 Uhr, Mi, Do, Fr: 9.30 – 16.30 Uhr, Sa, So: 11.00 – 16.30 Uhr, Mo und an Feiertagen geschlossen
28.07.2024 (Eröffnung 11 Uhr) – 13.10.2024
Mit „Tribute to Roy Guthrie“ ehrt die Bettendorffsche Galerie Roy Guthrie, der Anfang März mit 89 Jahren verstorben ist. Seit über 30 Jahren arbeitet die Galerie mit dem in Südafrika geborenen, in Simbabwe gelebten Förderer und Kurator der simbabwischen Steinbildhauer zusammen. In dieser Ausstellung erinnern wir an den wunderbaren, einzigartigen Menschen, der über die Hälfte seines Lebens die Künstler der simbabwischen Bevölkerungsgruppe der Shona in die ganze Welt gebracht hat. Von Toronto bis Tokio wurden sie in Botanischen Gärten und verschiedenen Ausstellungsräumen weltweit präsentiert.
Roy Guthrie ist der Begründer des Chapungu Sculpture Parks in Harare (Hauptstadt Simbabwes)
Bereits seit 1970 widmete er sich der Förderung der simbabwischen Bildhauer. In diesem Jahr eröffnete er die erste Galerie. 1983 kaufte er ein Areal am Rande von Harare und gründete somit den Chapungu Sculpture Park. Er organisierte Programme für die Bildhauer, wie zB das „Project for Artists in Residence“ im Chapungu Sculpture Park. Dort konnten junge Künstler für 2 Jahre wohnen und arbeiten sowie sich gegenseitig inspirieren.
„Tribute to Roy Guthrie“ zeigt Skulpturen einiger Künstler aus diesen Programmen, aber auch Werke der ersten Generation, die durch Roy Guthrie die Möglichkeit hatten unter anderem im Museum of Modern Art in New York sowie im Musee Rodin in Paris ausgestellt zu werden. Es werden Künstler in dieser Ausstellung präsentiert, die Guthrie besonders am Herzen lagen.
Weltweit bekannte Steinbildhauer wie Henry Munyaradzi, Sylvester Mubayi, Arthur Fata, Bernard Takawira, Lovemore Bonjisi, Benjamin Katiyo ua. werden in der Bettendorffschen Galerie bis zum 13.10.24 zu sehen sein.
Im Schlossgarten 1, 69181 Leimen-Gauangelloch
Fr+Sa 14-18 Uhr, Sonn-und Feiertage 12-18 Uhr
09.11.2024 (Eröffnung 19-21 Uhr) – 22.12.2024
Seit einigen Jahren wird das Werk der Ravensburger Künstlerin Barbara Ehrmann (*1962) von den besonderen Erfahrungen beim Apnoetauchen geprägt: Das Abtauchen in tiefes Wasser ohne Atemgerät, nur mit einem Atemzug, das schwerelose Schweben im endlosen Wasserraum, die mystische Lichtstimmung, Schattenrisse im Gegenlicht. All das sind sinnlich und mental inspirierende Erfahrungen und Gefühle, die die Künstlerin in ihrer eigenen Bildsprache mit Tusche und Acrylfarben auf grossen und kleinen Japanpapieren bannt. Neben gezeichneten Serien und collagierten Bildobjekten in Wachs entstehen experimentelle Kurzfilme unter Wasser in Co-Produktion mit ihrem Partner Alexander Nelles. Tauchperformances mit Objekten und digitale Überlagerungen mit Skizzen transformieren ihre Unterwasserfilme in eine andere, hybride, traumwandlerische Welt. In ihren Zeichnungen schweben dunkle Silhouetten schwerelos im Bildraum und kontrastieren zu transparent getuschten Farbflächen in Blau-Türkis-Tönen. Grazile, sich auflösende und verdichtende Punktfelder und zarte Liniengeflechte verleihen ihren Bildern strömende Energie und schwebende Leichtigkeit.
Ihre Formenwelt öffnet Assoziationen zu abstrahierten Wasserräumen, Tauchern, Bojen und Booten, zu Luftblasen und Unterwassergewächsen. Aufgetragene oder gegossene transluzente Wachsschichten erzeugen entrückte, diffuse Raumtiefe. Unter schimmernden, transparenten Schichtungen eröffnet sich eine traumartig-poetische Welt. Alles scheint der Schwerkraft enthoben zu sein.
Subtil verweisen Barbara Ehrmanns Werke auf unsere gefährdete Existenz und fragile Balance von Mensch und Natur. Und sind dennoch gespeist von der Sehnsucht nach Leichtigkeit und Überwindung alles Schweren.
Der Betrachter ist eingeladen, in ihre Bildwelt und Videos förmlich mit einzutauchen und deren Schönheit und Magie zu erspüren – ein schwereloses Schweben in Neuland.
Häusserstr. 25, 69115 Heidelberg
Do + Fr 15–18 Uhr, Sa + So 12–16 Uhr oder 0172 – 615 84 97
21.04.2024 – 31.12.2024
Bilder und Preziosen des kunstbegeisterten Kurfürsten Carl Theodor
Carl Theodors Leidenschaft gehörte der Kunst, den Musen und der Wissenschaft. Er galt als feinsinniger und vielseitig interessierter Kurfürst. In der Bel Etage des barocken Museumspalais vermitteln Gemälde, graphische Werke, Porzellan und Medaillen einen Einblick in das Leben des letzten Kurfürsten aus der Linie Pfalz-Sulzbach. Zum Jubiläum präsentiert das Kurpfälzische Museum darüber hinaus selten gezeigte Kostbarkeiten aus der Sammlung.
Im Museumseintritt enthalten
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Di-So 10-18 Uhr
15.09.2024 – 05.01.2025
Abstrakte Kunst ruft Gefühle und Gedanken durch einfache Elemente wie Linien, Formen und Farben hervor. Sie ist nicht an die reale Welt gebunden und besitzt eine unermessliche Vielfalt. Abstrakte Kunst kann eine Idee mit wenigen Mitteln ausdrücken, ähnlich wie ein Gedicht eine lange Geschichte in kurzen Worten erzählt. Dass dies auch in textiler Umsetzung fantastisch funktioniert, zeigen in der Ausstellung rund fünfzig gequiltete Kunstwerke. Für die Ausstellung schrieb die Organisation Studio Art Quilt Associates (USA) zuvor einen internationalen Wettbewerb aus. Mehrere hundert Einsendungen zum Thema „Abstraction: Textural Elements“ erreichten die Jury, darunter Arbeiten aus den USA und aus zahlreichen europäischen Ländern. Für die Ausstellung in der Textilsammlung Max Berk und an anderen Orten wurde ein repräsentatives Spektrum zeitgenössischer Artquilts ausgewählt, die ein beeindruckendes, abstraktes Kunsterlebnis bieten.
In Kooperation mit dem Studio Art Quilt Associates, Inc. (SAQA), U.S.A.
Brahmsstr. 8, 69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Mi, Sa, So 13-18 Uhr
27.10.2024 (Eröffnung 26.10.2024, 18 Uhr) – 19.01.2025
“Normalität” konzentriert sich auf frühere Arbeiten von Hito Steyerl. In diesen untersucht die Künstlerin die unterschiedlichen gesellschaftlichen Dynamiken und Spannungen, die in Folge der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er und frühen 2000er Jahren einsetzten.
Steyerls Videoessays und Dokumentationen gehen dem politischen Zusammenwirken von neuem Nationalismus und Neoliberalismus in einer Zeit nach, als westdeutsche Manager Ostdeutschland wie eine bankrotte Firma ausweideten, Berlins neue Mitte auf Basis von Lohndumping zum Hauptstadt- und Investitionsprojekt wurde und Politiker des bürgerlichen Lagers die Leitkulturdebatte neu entfachten.
Die damaligen politischen Entwicklungen werden in der Ausstellung als einer der Nährböden für den Aufstieg rechter Bewegungen und die Zunahme rechtsextremer Gewalt bis heute betrachtet. Dabei wird in besonderer Weise deutlich, dass Antisemitismus und Rassismus in Deutschland in komplexen historischen Verhältnissen zueinander stehen und immer wieder interagieren.
“Normalität” wird bewusst im letzten Quartal des Wahljahres 2024 gezeigt. Die AfD hat sowohl in Sachsen als auch Thüringen in demokratischen Wahlen erhebliche Gewinne erzielt; dasselbe wird sich höchstwahrscheinlich in Brandenburg wiederholen. In diesem Kontext konfrontiert die Ausstellung den Aufstieg rechter Parteien und Populisten mit den gesellschaftlichen Hintergründen ihres Erfolgs – ein Ereignis, das mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern weltweit als Teil der gesellschaftlichen Normalität betrachtet werden muss.
Normalität wird von den meisten Menschen als positive Kategorie verstanden. Der gewohnte Lauf der Dinge soll um (fast) jeden Preis aufrechterhalten werden. Hingegen wirft die Ausstellung die Frage auf, was es bedeutet, wenn das, was die einen als „normal” empfinden, für die anderen eine Bedrohung darstellt. Was, wenn der alltägliche Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als passive oder aktive Hinnahme dieser Phänomene betrachtet werden muss? Was, wenn die AfD mit dem Slogan “Deutschland. Aber normal.” gewinnt?
Ist es dann nicht an der Zeit, den Begriff der Normalität selbst zu hinterfragen?
Im Rahmenprogramm der Ausstellung finden drei öffentliche Veranstaltungen in der Reihe SWR KULTUR GESPRÄCH mit dem Autor und Moderator Dietrich Brants statt. Brants, bekannt u.a. für den Podcast „Die Lücke von Hanau“, wird in der ersten Sendung am Sonntag, den 27. Oktober um 11 Uhr Hito Steyerl als Gast begrüßen.
Hito Steyerl (*1966 in München) ist eine international renommierte Künstlerin, Filmemacherin und Autorin. In ihren installativen Environments, essayistischen Dokumentarfilmen und Texten setzt sie sich mit medialen Machtverhältnissen und feministischer Repräsentationskritik auseinander. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Film und bildender Kunst sowie von Theorie und Praxis. Derzeit beschäftigt sie sich vor allem mit den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz.
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Di – So 11–18 Uhr
17.11.2024 (Eröffnung 11:30) – 26.01.2025
Vom 17. November 2024 bis zum 26. Januar 2025 ist mit einer Reihe außergewöhnlicher Werke Japan zu Gast in der Heidelberger Galerie Marianne Heller. Es sind 27 Werke von sieben Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die nicht allein ein breites Spektrum unterschiedlicher zeitgenössischer Themen vorstellen, sondern sich auch einer breiten Vielfalt an Materialien und Techniken bedienen:
Ken Mihara (geb. 1958), der als moderner Klassiker bezeichnet werden kann, zählt zu den gefragtesten Künstlern japanischer Keramik. Seine Werke bezaubern durch zen-artige Gelassenheit und Farblandschaften, die sich rein aus dem Ton und der jeweiligen Intensität des Brandes ergeben. Chiasato Yasui (geb. 1984) gibt ihren Emotionen in pigmentiertem und glasiertem Ton Formen, die abstrakt und expressiv den Zustand einer inneren Bewegung beschreiben. Shigeki Hayashi (geb. 1972) und Nagisa Shirai (geb. 1991) widmen sich mit ihren Arbeiten aus glasiertem Porzellan der wieder angesagten Gegenständlichkeit – und dies auf radikal unterschiedlichen Wegen. Während Hayashi hybride Mensch-Maschinenwesen gestaltet, formt die jüngere Kollegin Alltagsgegenstände, die sie mit pastellfarbenen Katakana-Buchstaben belegt. Aus unkonventionellen Verbindungen mit Glas gestalten Hidenori Tsumori (geb. 1986) und Ruico Imai (geb. 1991) ihre Kreationen. Tsumori widmet sich in einer von ihm entwickelten Glas-Ton-Mischung der Gegenüberstellung scheinbar gegensätzlicher Bereiche, die doch letzten Endes immer zwei Seiten einer Medaille sind. Ruico Imai hingegen überträgt alltägliche Dinge und intime Erinnerungen in ein haltbares und zugleich fragiles Gerüst aus Messingdraht und Glas, wobei die besonderen Texturen ihrer Werke der ungewöhnlichen Wabi-Sabi- Schönheit huldigen. Naoki Takeyama (geb.1974) überzeugt mit der Neuinterpretation einer uralten, metallverarbeitenden Technik. Kunstvoll gefaltete Kupferkörper werden in einem aufwendigen Verfahren mehrfach emailliert, gebrannt und schließlich mit Blattgold belegt. Es entstehen unverwechselbare Kreationen, die avantgardistischen Designs weltberühmter japanischer Mode aus den 1980er Jahren in Erinnerung rufen.
Freiedrich-Ebert-Anlage 2, 69117 Heidelberg
Di – Fr 11-13 und 14:30 – 18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
21.11.2024 – 16.03.2025
Viele verbinden den Aderlass mit dem Mittelalter, andere erleben ihn als moderne, schulmedizinisch anerkannte Therapie. Das sogenannte ausleitende Verfahren ist Teil der Komplementärmedizin, Gegenstand universitärer Forschung und als Spende der Weg zu lebensrettenden Blutprodukten. Was vom Aderlass – oder moderner: der Abnahme einer größerer Menge Blut – zu halten ist, haben sich Wissenschafterinnen der Universität Heidelberg genauer angeschaut. Auf ihren Ergebnissen baut die Ausstellung auf. Sie spürt der Geschichte dieser jahrtausendealten medizinischen Praxis nach, ihrer Anwendung und Wirksamkeit. Dabei nimmt die Schau auch die biologischen, kulturgeschichtlichen und wirtschaftlichen Dimensionen des Blutes in den Blick, das beim Aderlass unseren Körper verlässt.
Eine Kooperation mit der Universität Heidelberg
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Di-So 10-18 Uhr
19.07.2024 (Eröffnung 19 Uhr) – 16.10.2024
Der Eberbacher Buchhändler Egon Hassbecker hat 1980 in Heidelberg seinen Laden mit Büchern eröffnet, die er selber gern las. Seit den 1970er Jahren war er zu einem begeisterten Liebhaber von Werken jenseits seiner Profession geworden. Nach Zeichnungen und Druckgraphiken von Schriftstellern hatte er Werke von anderen Außenseitern der bildenden Kunst auszustellen begonnen, von Laien, die oftmals aus einer persönlichen Krise heraus zu malen oder zeichnen anfangen und deren Bilder ihm existenzieller und authentischer als die akademischer Künstler erschienen.
Damals wurden sie zumeist als naiv bezeichnet, heute gelten sie zum Teil als Vertreter der Outsider Art. Hassbecker selbst wählte mit Wilhelm Uhde den Begriff „primitiv“.
Der Markt für solche Werke war klein, die Preise moderat. Was den Buchhändler aber vor allem reizte, war, dass er primitive Kunst selbst entdecken konnte. Gemeinsam mit seiner Gefährtin und Mitarbeiterin Barbara Schulz unternahm er zahlreiche Kunstforschungsreisen, von denen sie meist reiche Funde heim brachten, beeindruckende Bilder. So kam der Grundstock für ein Museum zusammen, das, liebevoll ausgestattet, 1982 gleich neben der Buchhandlung eröffnet werden konnte. Für Hassbecker war es neben dem Haus in Mülben und seinem Laden sein wichtigster Lebensort. Jeden, der sich interessiert zeigte, führte er begeistert in die Welt seiner Kunst ein, und der Freundeskreis des Museums wuchs schnell auf mehr als 300 Mitglieder. Auch ich habe ihn zuerst als mitreißenden Kunstvermittler in den 1990er Jahren kennen gelernt. Und noch immer kündet die Sammlung Hassbecker vom Pioniergeist ihres Begründers, und die unveränderten Museumsräume bewahren etwas von seinem liebevollen Umgang mit dieser besonderen Kunst.
So weit Thomas Röske, Leiter der Sammlung Prinzhorn über Egon Hassbecker, der am 18. August vor 100 Jahren geboren wurde.
Als ich ihn 1973 in seine Heimatstadt Leipzig begleitete, hat er mir gleich am ersten Tag das Museum für Völkerkunde gezeigt. Dort hatte er vor der nationalsozialistisch orientierten Reglementierung im Jungvolk bei afrikanischen Masken und Nagelfetischen Schutz gesucht.
Später, als Kunsthändler, hat er Bilderrahmen selber zugeschnitten, aus Holz, das er im Sägewerk günstig einkaufte. Aus den Reststücken die anfielen, hat er Häuser, Brettfiguren, Baumgeister geschaffen, nebenbei Aquarelle und Collagen zu Papier gebracht.
Zum 100. Geburtstag möchten wir sie zeigen, genauso, wie die naiven Stickbilder von Ehefrau Jutta, die Ölpastellkreidepappen von Sohn Johannes, dazu die wichtigsten seiner Lieblingsbilder aus der Sammlung.
Hans Gercke war der erste Kunsthistoriker, der im Heidelberger Tageblatt über Egon Hassbeckers Ausstellungen schrieb, Wolfgang Wagner war der erste Leser, der so neugierig wurde, dass er nach Eberbach fuhr, um sich die Bilder anzusehen. Im Zuge der Altstadtsanierung, die er damals leitete, hat er uns bewogen, mit unseren bizzarren Bildern im barocken Haus Cajeth eine kuriose Wunderkammer zu begründen.
Haspelgasse 12, 69117 Heidelberg
20.09.2024 (Eröffnung 19.09.2024, 19.00 Uhr) – 16.02.2025
Kunst, Wissenschaft und Museen bei der Herstellung von Wissen
Wahrheit ist nicht erst seit der massiven Verbreitung von Fake News und dem Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Informationsvermittlung ein schwieriger Begriff. Wie können wir inmitten all der Informationen in Bild, Wort oder Ton unsere Wahrheit finden? Wo sollen wir die Wahrheit finden? Wessen Wahrheit sollten wir glauben?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt von „Seeing Truth“, einer Ausstellung, die sich mit der Frage befasst, wie Wissenschaft, Kunst und Museen zusammengewirkt haben, um Wahrheiten zu schaffen – und manchmal auch zu verzerren. Wie bei der Darstellung der Dinosaurier haben Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten durch ihren Blick auf Naturphänomene oder durch ihre Sicht auf die Evolution des Lebens Wahrheiten geschaffen und unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst.
Die Sonderausstellung zeigt diesen Zusammenhang an Beispielen aus zwei Jahrhunderten. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit dem multidisziplinären Forschungsvorhaben The Future of Truth an der University of Connecticut/USA. Gezeigt werden Bilddarstellungen, Modelle und wissenschaftliche Gerätschaften aus deutschen und US-amerikanischen Museen sowie von privaten Sammlern und einzelnen Künstlern.
Römerstraße 162, 69126 Heidelberg
Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr
04.09.2024 (Eröffnung 19 Uhr) – 02.11.2024
Zwei bildende Künstlerinnen und eine Komponistin inszenieren in der GEDOK Galerie Heidelberg ihre Werke unter dem Titel „Vergängliche Erscheinungen – [sur]faces“ für ein Seh- und Hörerlebnis: Ursula Böhler, Papierköpfe. Ulrike Widmann, abstrakte Fotografie / Video. Katerina Pinosova-Ruzickova, Musik / Komposition.
Eine dünnhäutige Gesellschaft von ausdrucksstarken Papierköpfen korrespondiert mit Videos, die mit Kompositionen aus Musik und Sprache unterlegt sind. Ulrike Widmann und Ursula Böhler fokussieren veränderliche Strukturen von Oberflächen. Während abstrakte Fotografien und Videos bewegte, weiche und harte Strukturen zugleich zeigen, erhalten die plastischen Köpfe ihren ganz eigenen Ausdruck durch das zu Gesichtern geknitterte Papier. Katerina Pinosova-Ruzickova hat dafür Kompositionen geschaffen, die die Eindrücke von temporären Erscheinungen begleiten und intensivieren. Gemeinsam öffnen die Künstlerinnen so Gedanken-Fenster, die die Fragilität des Lebendigen konzentriert darstellen.
Römerstrasse 22, 69115 Heidelberg
Do+Fr 16-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr
30.11.2024 ( Eröffnung 19 Uhr ) – 04.01.2025
Unter diesem Titel präsentieren sich die 2023 neu ‚AnGEDOKten‘ Künstlerinnen der GEDOK Heidelberg und treten bei der Vernissage am 30. November 2024 mit ihren Werken spartenübergreifend auf. Jede Künstlerin präsentiert ihre individuelle Sicht auf die Bedeutung der Farbe BLAU in ihrer Kunst.
Esther Bach greift in ihren „Selbstportraits seelischer Befindlichkeit“ das Blau als Symbol der Verletzlichkeit und Offenbarung auf. Die Künstlerin erklärt: „In der Unmittelbarkeit dünnhäutig und transparent bis zur völligen Auflösung öffne und fürchte ich mich doch vor Verletzung.“
Laura Figueiredo-Brandt sucht in ihrer Malerei die Freiheit und findet sie im Blau. Ihre Werke, die zwischen Formen und Farben oszillieren, tragen einen Hauch von „Saudade“, der brasilianischen Sehnsucht, die sie in ihren Werken verarbeitet.
Nancy Hespeler fühlt sich angezogen von den Stimmungen flüchtiger Himmel und taucht ein in das Faszinosum sich eins zu fühlen mit der Natur. Sie überträgt die Energie des Lichts in ihre Malerei und findet neue Kraft im Blau.
Susanne Ochs wandelt mit ihren zweiteiligen Miniaturarbeiten auf den Spuren bekannter Maler und präsentiert berühmte Motive rund um das Thema “Blau” 87-fach verkleinert als Miniatur-Installationen und Makrofotografien. Ihre frech-freien Interpretationen der “Blauen Pferde” von Franz Marc oder der “Blauen Tänzerinnen” von Edgar Degas sollen vordergründig unterhalten, auf einer zweiten, tieferen Ebene fordern sie jedoch dazu auf, die Perspektive zu wechseln und Altbekanntes anders zu sehen oder sogar Neues darin zu entdecken.
Ayelen Valko erforscht das Blau auf zellulärer Ebene. Ihre vielschichtigen Collagen sind zellulären Landschaften, die das verborgene Zellinnere zeigen. Es sind wissenschaftlich inspirierte bildnerische Kompositionen, geprägt auch von psychoanalytischen Gedankengebäuden, in die sie Erinnerungen, Erfahrungen und Unbewusstes einbezieht – eine Art Fiktionalisierung von Anatomie.
Besonders schön ist die Verbindung von literarischen Interpretationen aller künstlerischen Arbeiten in den Texten von Sofie Morin, die dem Blau eine eigene Bühne gibt und mit der Kunst in den Dialog geht. Am 3. Januar 2025, verleihen Barbara R. Grabowski und Brigitte Becker als Lied-Duo dem Thema Blau eine überraschende musikalische Note.
Römerstrasse 22, 69115 Heidelberg
Do+Fr 16-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr
09.11.2024 (Eröffnung 08.11. 20 Uhr) – 17.11.2024
Mit: Mitsuko Hoshino, Angelika Kehlenbach, Karen Kling
in limbo ― ein Ort oder Zustand des Vergessens, der Nichtbeachtung, der andauernden Unsicherheit, der Unentschlossenheit ― ein Schwebezustand …
Dieser Zustand fasziniert die drei ausstellenden Künstlerinnen. Sie arbeiten sehr unterschiedlich und haben, von verschiedenen Herangehensweisen kommend, gemeinsam ein Thema entdeckt, an dem sie für diese Ausstellung gearbeitet haben.
»Uns interessieren unsichere Wahrnehmungen, das Nichfestgelegte, Liminalität. Ist das, was ich sehe, das, was es wirklich ist? Ist es Traum oder Realität? Was ist die Wirklichkeit, die Realität? Wo und wie zeigt sie sich uns? Und ist sie für jeden von uns gleich? Oder ist deine Realität eine andere als meine? Is what you see, what you get?”
Sie setzen ihre Arbeiten zu einer »Zwischenwelt” zusammen und machen das Verborgene darin auf subtile Weise sichtbar. Sie zeigen Arbeiten, die nicht das Konkrete abbilden, sondern im Ungefähren bleiben. Sie zeigen Zwischenräume und Zwischenwelten und machen das Vage zum Thema. Das können hinter Wachs verborgene Landschaften sein, oder auf mehreren Lagen Papier fragmentierte und sich erst im Übereinander zusammensetzende Blüten; subtile Farbschattierungen, die aus dunklen, tiefblauen Farbflächen heraustreten und nur bei einem Sich einlassen auf das Bild und einem genauen Beobachten sichtbar werden. Das Bild, das Werk als Assoziationsraum, das Spielraum lässt für Interpretationen.
Sie haben das Thema selbst zum Prinzip gemacht und sich in limbo begeben, in dem sie unabhängig voneinander bis zum Ausstellungstermin gearbeitet haben und so sind sowohl die Arbeiten als auch der Prozess in limbo.
Heiliggeiststr. 21, 69117 Heidelberg
Di – So 14-18 Uhr
23.11.2024 (Eröffnung 22.11.2024, 20 Uhr) – 08.12.2024
Mit: Raingard Tausch, Björn Ruppert, Zimmermann
Seit jeher sind die Menschen vom Universum angezogen, das in seiner Unendlichkeit, seiner Weite und Leere schwer zu erfassen ist und sich jeglicher Deutung zu entziehen scheint, ob diese nun philosophisch, poetisch, religiös oder physikalisch ist. Mit dieser Faszination, dem Zauber, der Sogwirkung des Kosmos setzen wir uns künstlerisch auseinander. Hierbei versuchen wir die Himmelsgebilde, den Kosmos zeichnerisch, malerisch abstrakt, aber auch durch unterschiedlichste Installationen zu erfassen, wobei die physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten, die Gegensätze (Licht, Dunkelheit, Hitze, Kälte etc.), die Stofflichkeit bzw. die Materialhaftigkeit, die Strukturen analysiert werden und so als Inspirationsquelle für unsere Arbeit dienen.
Heiliggeiststr. 21, 69117 Heidelberg
Di – So 14-18 Uhr
26.10.2024 (Eröffnung 25.10.2024,20 Uhr) – 03.11.2024
Walter L. Ebert, Standford Fata, Paul* M. Kästner (Malerei / Zeichnung / Plastik-Skulptur)
Hier geht es um die künstlerische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Kopf (Schädel) und dem darin – hoffentlich – innewohnenden Geist.
Die drei Künstler (zwei Maler und ein Bildhauer) haben sich in ihrer Arbeit über viele Jahre mit dem Thema auseinandergesetzt und haben eigenständige und schlüssige Ausdrucksformen entwickelt.
Aspekte der Auseinandersetzung sind Verletzlichkeit, die Verbindung von Körper (Physis) und Geist, sowie die Vielschichtigkeit menschlichen Denkens und Handels.
Es geht den Künstlern hierbei eben nicht in erster Linie um »Äußerlichkeit”, das Sichtbare des Kopfes, seine äußere Formgrenze etc. Es geht um die klare Unterscheidung zwischen Kopf als traditionellem Motiv, und der plausiblen Oberfläche, und dem, was unser Thema eigentlich ist: »Der Kopf in uns”.
Die Arbeiten sind also keine Bildnisse im herkömmlichen Sinne, sondern »Kopfbilder”, die den Versuch unternehmen, durch die jeweiligen künstlerischen Ausdrucksformen und Prozesse, das Innere soz. nach außen zu kehren, und dadurch für den geneigten Betrachter sichtbar zu machen.
Malschichten – Raumschichten – Zeitschichten
Die Außensicht der Innensicht der Außenschicht.
Heiliggeiststr. 21, 69117 Heidelberg
Di – So 14-18 Uhr
27.09.2024 (Eröffnung 26.09.2024, 19 Uhr) – 02.02.2025
Mit der Ausstellung „EBERTSTADT Heidelberg“ realisiert das Friedrich-Ebert-Haus ein einzigartiges Projekt, das sich künstlerisch mit der Stadt Heidelberg und Friedrich Ebert als einem ihrer berühmtesten Söhne im Kontext der Bedeutung der Demokratie für unsere Gesellschaft auseinandersetzt. Woher kommt unsere Demokratie, wofür steht sie und was macht sie aus?
Antworten auf diese Fragen fanden 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Anleitung des Streetart-Künstlers Cédric Pintarelli alias „Sweetunograffiti“ im Rahmen eines halbtägigen Graffiti-Workshops am historischen Ort. Neben einem öffentlichen Workshoptag fanden zwei weitere mit Schülerinnen und Schülern des Hölderlin-Gymnasiums und des Helmholtz-Gymnasiums aus Heidelberg sowie des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Sandhausen statt.
Die Ausstellung zeigt 20 Kunstwerke, die von einer Jury ausgewählt wurden. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg Prof. Dr. Eckart Würzner. Eröffnet wird die Ausstellung am 26. September um 19 Uhr.
Pfaffengasse 18, 69117 Heidelberg
April bis Oktober
November bis März
05.11.2024 (Eröffnung 19:30 Uhr) – 15.12.2024
Die eindrucksvolle Ausstellung thematisiert das Leben der Kinder von Arbeitsmigrantinnen und- migranten, die in den 1960er und 1970er Jahren oft über lange Zeiträume von ihren Eltern getrennt waren. Nach erfolgreichen Stationen in Ludwigshafen und Mannheim wird „Kofferkinder“ nun erstmals im Glaspavillon des IZ in Heidelberg gezeigt, begleitet von einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Der Begriff „Kofferkinder“ bezieht sich auf die Kinder von Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die aufgrund der damaligen Anwerbeabkommen aus Italien, Spanien, der Türkei, Griechenland, Portugal, Jugoslawien u. a. oft über Jahre bei Verwandten im Herkunftsland zurückbleiben mussten, während ihre Eltern in Deutschland arbeiteten. Diese Kinder wuchsen ohne ihre Eltern auf – allein aus der Türkei sind über 700.000 solcher Fälle bekannt.
Fatma Biber-Born widmet ihre Kunst diesen Kindern, gibt ihnen eine Stimme und ein Gesicht. In Zeitzeugengesprächen und durch künstlerische Aufarbeitung alter Fotografien dokumentiert sie die Geschichten derjenigen, die als Kofferkinder in den Rhein-Neckar-Kreis nachgeholt wurden. Für die Ausstellung in Heidelberg hat Biber-Born zudem ein neues Bild geschaffen, das hier erstmals zu sehen sein wird.
Bonka von Bredow, Leiterin des Interkulturellen Zentrums Heidelberg, freut sich, dass die Künstlerin das IZ als Ausstellungsort gewählt hat. „Das IZ ist der richtige Ort für die wenig sichtbaren und vermeintlich verlorengegangenen (post-)migrantischen Geschichten. Fatma schafft es, über die Kunst diesen Teil der Migrationsgeschichte aufzuarbeiten, zu dokumentieren und für die individuellen Geschichten der „Kofferkinder“ zu sensibilisieren.“
Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg
Mo – Do von 10 bis 16 Uhr
19. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025
Europas Begegnungen mit fremden Kulturen sind vielfältig und von ambivalenten Interessen geprägt. Der Kunst kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Sie spiegelt und gestaltet die Vorstellung des Fremden, reflektiert die eigene kulturelle Identität durch Abgrenzung vom Anderen und verhandelt diese Positionen immer wieder neu. Die Heidelberger Ausstellung schlägt einen kunstreichen Bogen vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart. Sie führt von den Bildern der sogenannten Neuen Welt und des Orients über den Primitivismus der Moderne bis hin zu zeitgenössischer Malerei, Foto- und Videokunst.
Wie blickt Europa um 1500 auf Amerika? Wie viel Fiktion steckt in den Darstellungen des Orients? Welche Rolle spielt die außereuropäische Kunst für die Expressionisten und welche Bedeutung hat die Hautfarbe in der Kunst? Mit über achtzig Werken, darunter auch internationale Leihgaben, beleuchtet die Ausstellung die Konstruktion und Darstellung der Fremdheit in der europäischen Kunst. Anhand der Bilder bedeutender Künstler wie Albrecht Dürer, Rembrandt van Rijn, Jean-Étienne Liotard, Jean-Auguste-Dominique Ingres und Ernst Ludwig Kirchner werden vertraute Bildtraditionen und Sichtweisen hinterfragt. Im Dialog mit Malerei, Foto- und Videokunst zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Gülsün Karamustafa, Lisl Ponger und Yinka Shonibare zeigt sich der aktuelle Blick auf das Thema. Auch eine Veranstaltungsreihe mit Gästen aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft nähert sich der Erfindung des Fremden aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.
Exotische Illusionen
Die Expeditionen nach Afrika, Indien und vor allem Amerika eröffnen Europa um 1500 einen neuen Blick auf die Welt. Durch den Buchdruck verbreiten sich die Reiseberichte schnell und weit, exotische Objekte werden zu begehrten Sammlerstücken. Es entstehen mitunter sensationelle Darstellungen der fernen Kontinente, deren vermeintlich unzivilisierte Völker darin auf das gelehrte Europa der Eroberer treffen – eine für Jahrhunderte prägende Bilderfindung.
Fantasiebild Orient
Der Orient erscheint in der westlichen Kunst lange Zeit als ebenso faszinierend wie bedrohlich. So ist er zur Zeit der „Türkenkriege“ Sinnbild für Barbarei, gleichzeitig wächst durch Diplomatie und Handel die Wertschätzung für seine Kultur. Orientalische Bildmotive und Erzeugnisse vermitteln sozialen Status und Lebensart, die dekorative „Türkenmode“ durchdringt im 18. Jahrhundert das Leben der Oberschicht. Später wird der Orient als altertümlicher Ort mit archaisch wirkenden Geschlechterrollen dargestellt. Darin spiegeln sich die imperialen Eroberungsfantasien des 19. Jahrhunderts.
Traumwelten der Moderne
Die außereuropäische Kunst wird im frühen 20. Jahrhundert zur wichtigen Inspiration. Ihre scheinbare ‚Primitivität‘ gilt als neues künstlerisches Ideal, das die kolonialistischen Vorstellungen der Zeit widerspiegelt. Auch die deutschen Expressionisten nutzen diese Quelle zur künstlerischen Selbstdarstellung und entwerfen mit ihrer Hilfe ein idealisiertes Bild kultureller Ursprünglichkeit.
Konstruktion des weißen Blicks
Zentral für die künstlerische Inszenierung von Fremdheit ist die Gestaltung der Körperfarbe, die gesellschaftliche Hierarchien ausdrückt: Die vermeintliche Normalität weißer Haut verdeckt eine Abwertung Schwarzer Menschen. Diese erhalten in der Kunst oftmals die Rolle der exotischen „Anderen“. Der weiße Blick durchzieht unzählige Bildthemen der europäischen Kunst aller Epochen. In der Ausstellung wird er hinterfragt und durch alternative künstlerische Perspektiven herausgefordert.
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Di-So 10-18 Uhr
11.05.2024 (Eröffnung 17 Uhr) – 16.03.2025
Wild? Gezähmt? Fantastisch? Real? Tiere sind aus dem Leben des Menschen nicht wegzudenken. Sie umgeben uns im Alltag, in der Natur, in unseren Fantasien und Träumen. Löwen, Krokodile und wilde Büffelherden versetzen uns in Angst und Schrecken. Katzen und Hunde dagegen sind unsere gezähmten Freunde und Begleiter. Tiere dienen uns als Arbeitstiere, als Gefährten und Kuscheltiere, aber auch als Projektionsfläche für unsere Wünsche und Bedürfnisse. Was wir mit Tieren verbinden, spiegelt sich in allen Variationen menschlichen Ausdrucks. Wir begegnen Tieren in der materiellen Kultur, aber auch in Märchen, Mythen, Fabeln und Allegorien, in einem symbolischen Kosmos irgendwo zwischen Realität und Fantasie.
Die Ausstellung zeigt Tiere, Mischwesen und mythische Kreaturen von allen Kontinenten, die etwa Macht, Schönheit, Glück oder die Schöpfung symbolisieren. Sie führt die Besuchenden durch mystische Welten und eröffnet ein Bestiarium, wie es nur in den Köpfen der Menschen existiert.
www.vkm-vpst.de/tiere
Hauptstr. 235, 69117 Heidelberg
Mi-Sa 14-18 Uhr, So+Feiertage 11-18 Uhr
9.06.2024 (Eröffnung 14:30 Uhr) – 19.01.2025
In den Sammlungen des Völkerkundemuseums vPSt finden sich zahlreiche literarische Schätze aus vielen Teilen der Welt. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Stadt Heidelberg als „UNESCO City of Literature“ und dem Jahresthema „Tiersymbolik“ widmet das Museum der Buchkunst des bekannten japanischen Holzschnittmeisters Kitagawa Utamaro (1753 – 1806) eine eigene Sonderausstellung. Im Zentrum der Präsentation steht das um 1790 erschienene Buch Momo Chidori („Hundertausend Vögel“). Es ist eines von drei Werken des Künstlers, die sich mit naturkundlichen Themen auseinandersetzen und in denen die Illustrationen von parodistischen Gedichten (Kyôka) begleitet werden. Die Kyôka-Dichtung (wörtl. „Wilde Poesie“) erfreute sich im Japan des späten 17. und im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. Kyôka-Dichter trafen sich häufig im Rahmen von Dichterwettstreiten die ihr Vorbild in der höfischen Kultur der Heian-Zeit (794-1185) hatten. Auf humoristische Weise fassen Kyôka Alltägliches oder Vulgäres in einen eleganten, poetischen Rahmen.
Ergänzend dazu wird im Goldschmidt-Kabinett unser
eindrucksvoller Samurai-Kriegers samt Rüstung für Pferd und Reiter präsentiert.
Hauptstr. 235, 69117 Heidelberg
Mi-Sa 14-18 Uhr, So+Feiertage 11-18 Uhr